Wenn die Morgenroutine zum Zwang wird
Irgendeine Morgenroutine besitzt jeder. Während der eine schon um 6:00 Uhr früh die erste Meditationssession und einen Morgenlauf hinter sich hat, sieht es bei dem anderen eher so aus: aufstehen, in die Dusche fallen und dann mit einem Thermobecher voll Kaffee zur S-Bahn zu hetzen. Mit beiden Vorgehensweisen kommt man an sein Ziel - nämlich (relativ) wach und pünktlich bei der Arbeit zu erscheinen oder angezogen im Home Office am Laptop zu sitzen.
Dabei kann sich jeder selbst beantworten, welche Routine wohl die bessere wäre. Überall heißt es, nur wer den Tag richtig beginnt, kann auch etwas erreichen. Und richtig beginnen bedeutet in den meisten Ratgebern, nach dem (sehr frühen) Aufstehen erst einmal zu meditieren, ein Buch zu lesen, Sport zu treiben, Tagebuch zu schreiben und ein gesundes Frühstück zuzubereiten, bevor es an die Arbeit geht.
Jeder Morgen ist anders
In der Realität ist dies jedoch meist schlichtweg nicht machbar. Denn die “Erfinder” der klassischen, perfekten Morgenroutine vergessen oft eins: das Leben. Viele Menschen haben Kinder und Haustiere, die morgens versorgt werden wollen oder arbeiten in so unregelmäßigen Schichten, dass es den klassischen Morgen, von dem hier die Rede ist, gar nicht gibt. Die Betroffenen fühlen sich irgendwann nur noch zu etwas gezwungen, für das sie schlicht und einfach keine Zeit oder Lust haben.
Was tun? Ganz einfach: Mache das, was für dich persönlich möglich ist und dich nicht schon direkt nach dem Aufstehen zusätzlich stresst. Eine Morgenroutine ist nämlich für genau das Gegenteil gedacht. Sie soll dir dabei helfen, entspannter und gleichzeitig energiegeladener in den Tag zu starten. Und falls das für dich bedeutet, dass du nur 5 Minuten vor deiner eigentlichen Zeit aufstehst, ein großes Glas Wasser trinkst, 2 Atemübungen durchführst oder dir deine Lieblingsaffirmation einmal laut vorsprichst. Wenn dies dir dabei hilft, dich morgens besser zu fühlen, anstatt den Kopf schon ab Minute 1 voll mit wichtigen To-Do’s und Deadlines zu haben, ist das schon einmal viel wert.
Kleiner Tipp: Bereite dich am Abend zuvor auf deine Morgenroutine vor. Du kannst dir beispielsweise dein Outfit für den nächsten Tag zurechtlegen oder ein gesundes Frühstück vorbereiten.
Wir von Aeroscan haben dir einmal beispielhaft unsere eigenen Morgenroutinen zusammengestellt, die nicht viel Aufwand benötigen aber auf Dauer trotzdem sehr effektiv sind:
Sarah, kreativer Marketingkopf, nutzt ihre Freizeit gern zum Zeichnen und für lange Spaziergänge in der Natur:
7:00 Uhr: Aufstehen und zwei Gläser Wasser mit einem Schuss Zitrone trinken
7:10 Uhr: kurze geführte Meditation (mit YouTube oder Entspannungsmusik)
7:30 Uhr: Yoga/Stretchen
7:45 Uhr: eine gemütliche Tasse Kaffee trinken
8:00 Uhr: Self-Care (Duschen, Gesichtspflege, Schminken)
8:15 Uhr: Frühstücken (meist Granola, Soya Joghurt, Obst)
8:30 Uhr: An den Schreibtisch setzen
“Diese Routine für mich zu finden, hat bestimmt ein gutes Jahr gedauert. Ich hab viel ausprobiert und dann gemerkt, dass mich einige Dinge eher stressen als entspannen. Wenn ich einen vollen Tag habe oder morgens nicht so gut aus dem Bett komme, streiche ich ganz einfach was aus der Liste. Wasser nach dem Aufstehen und 5 Minuten Meditation sind aber auf jeden Fall immer drin :).”
Stefan, langjähriger Chief Strategy Officer, geht wenn er mal nicht arbeitet gern golfen oder Rad fahren:
7:00 Uhr: Aufstehen, Kaffeemaschine anschalten, Zähneputzen
7:10 Uhr: Espresso trinken, Sportklamotten anziehen, mit dem Hund joggen gehen
8:00 Uhr: Frische Orangen pressen, währenddessen Nachrichten schauen
8:15 Uhr: Duschen
8.30 Uhr: Mit frischem O-Saft und entkoffeiniertem Espresso an den Schreibtisch setzen
11:00 Uhr: Frühstück mit Haferflocken und Obst zubereiten
“So sieht meine ideale Morgenroutine aus. Das schaffe ich nicht täglich genau so durchzuziehen, aber mein Hund hat morgens die höchste Priorität. Für den stehe ich gerne früher auf und manchmal muss ich dann eben auch mal auf die Nachrichten und den Orangensaft verzichten.”
Sophie, leidenschaftliche Content Managerin, verbringt ihre freien Tage gern mit Hund und Freunden draußen:
6:30 Uhr: Aufstehen, Zähne putzen, Anziehen
6:45 Uhr: 5-10 Minuten meditieren, Affirmationen aussprechen
7:00 Uhr: Mit dem Hund Gassi gehen
7:45 Uhr: Sport machen (Fitness oder Joggen)
8:30 Uhr: Duschen
8:40 Uhr: Mit Kaffee an den Schreibtisch setzen
“Ich war immer der totale Morgenmuffel und hab mich über jede extra Minute Schlaf gefreut. Dann habe ich mich etwas mehr mit gesunden Morgenroutinen beschäftigt und gemerkt, dass wenn ich morgens schon ein paar Dinge erledige, ich abends mehr Zeit für mich habe. Wenn ich aber doch mal nicht aus dem Bett komme, gehe ich nur kurz mit dem Hund raus und lasse den Sport weg. Kaffee muss aber immer sein.”
Ihr seht - auch wir sind nur Menschen. Es gibt Tage, da besteht der größte Erfolg morgens darin, dass wir es aus dem Bett geschafft und vor der Arbeit noch einen Blick in den Spiegel geworfen haben. Und das ist, wie schon oben erwähnt, auch völlig okay so.
Vielleicht hilft dir die ein oder andere gesunde Gewohnheit von uns aber ja dabei, dir deinen individuellen, “perfekten” Morgen zu gestalten. Was du davon wie lange machst ist, wie gesagt, komplett dir überlassen. Wichtig ist einfach, dass du morgens zufriedener und motivierter aus dem Haus gehst, da du bereits etwas für dich und deine Gesundheit getan hast und dies nicht den ganzen Tag als “To Do” vor dir her schiebst.