Warum sind gesunde Gewohnheiten auch mithilfe von Apps so schwierig in den Alltag deiner Mitarbeitenden zu integrieren?

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Sophie
September 21, 2022

Gesunde Mitarbeitende ...

... sind glückliche Mitarbeitende. Das bekommt man überall zu hören. Aber warum fällt es deinen MitarbeiterInnen trotz neuester Technologie und anschaulichen Gesundheits-Apps so schwer, neue gesunde Gewohnheiten in ihren (Arbeits-)Alltag zu integrieren? In diesem Artikel wollen wir dieser Frage auf den Grund gehen und uns dabei auf die wichtige Rolle von Belohnungen für ein von uns ausgeführtes Verhalten fokussieren.

 

Die Belohnung als Abschluss der Gewohnheit

Wie gesunde Gewohnheiten entstehen, haben wir bereits in diesem Artikel erläutert. 

In der Theorie hört es sich darin eigentlich total einfach an, neue Gewohnheiten im Alltag, sei es bei der Arbeit oder in der Freizeit, zu etablieren. Dafür muss die neue angestrebte Gewohnheit, wie beispielsweise “2x pro Woche morgens 30 Minuten Joggen", nur an einen Auslösereiz gekoppelt und mit einer Belohnung abgeschlossen werden. Der Auslösereiz kann hier also beispielsweise eine digitale Erinnerung sein, die man sich morgens stellt. Belohnt wird danach mit einem ausgewogenem Frühstück oder einer kalten Dusche. Wenn man seine Kollegen gleich mit animieren möchte, können Auslösereize natürlich auch andere Personen sein, mit denen man gemeinsam an der frischen Luft laufen geht. Doch der erste Knackpunkt wird bereits hier klar: Nicht für jeden der Mitarbeitenden ist beispielsweise das Frühstück im Nachhinein die richtige Belohnung. Sei es jetzt, weil Person A generell nicht frühstückt oder weil Frühstücken für Person B etwas so alltägliches ist, dass es nicht als Belohnung anerkannt wird. Für Person C ist das ganze sogar vielleicht kontraproduktiv, weil sie eigentlich nur laufen geht, um abzunehmen. 

Wenn man es als Arbeitgeber beim Thema Mitarbeitergesundheit also richtig machen möchte, müsste man für jeden einzelnen Mitarbeitenden eine passende Belohnung für die jeweilige Gesundheitsmaßnahme finden und bereitstellen. Ein Beispiel: Das Unternehmen stellt seinen Kantinenplan um und stellt den MitarbeiterInnen neben den üblichen Gerichten ein neues, gesundes Gericht zur Verfügung. Die neue Gewohnheit lautet hier vereinfacht also: Täglich ein gesundes, nährstoffreiches Mittagessen zu sich nehmen. Nun reicht es nach dem, was wir wissen, aber meist nicht, die neue Gewohnheit nur als Option anzubieten, denn der vorherige Auslösereiz und die Belohnung dafür, dass sich der Mitarbeiter gegen den Burger und für die gesunde Mahlzeit entschieden hat, bleibt aus. Oder würdest du freiwillig den Hamburger gegen einen Salat eintauschen? 

Oft wird aber genau hier seitens des Arbeitgebers der Stift fallen gelassen und sich im Nachhinein gewundert, warum keiner das neue Angebot in Anspruch nimmt.

 

Belohnung per App

Zum Glück gibt es heutzutage jede Menge Apps und Maßnahmen in der Mitarbeitergesundheit, die einem als Unternehmen bei diesem Problem weiterhelfen können. Belohnungen, die in diesem Kontext gern für die Mitarbeitenden eingesetzt werden, sind Punkte in einem Punktesystem, positives Feedback, das Freischalten von neuem Content, Rabatte und Coupons sowie Erfolgsserien, die automatisch abbrechen, wenn eine Aktion nicht mehr durchgeführt wird. Diese Art von Belohnung ist für den Anfang hilfreich, auch wenn sie nicht mit einer “echten” Belohnung im analogen Leben zu vergleichen ist. Oft werden dabei Mechanismen aus dem Videospielbereich genutzt. Auch dort wird nur mit digitalen Belohnungen wie dem Gewinn von Coins oder dem Erreichen eines höheren Levels geworben - und es funktioniert, wie die steigenden Zahlen von Computer- und Videospielern pro Jahr zeigen (Quelle: Statista).

Auch wir von Aeroscan arbeiten in unserer App mit dem Prinzip der Belohnung. Dabei ist uns wichtig, dass wir unterschiedliche Wege der Belohnung für die Nutzer anbieten, um möglichst viele verschiedene MitarbeiterInnen zur Nutzung motivieren. Die ArbeitnehmerInnen können Punkte sammeln und somit ihre gesunde “Balance” in der App aufrechterhalten. Außerdem wird eine automatische, positive Rückmeldung ausgespielt, sobald der Nutzer in der App aktiv wird. Letztendlich ist natürlich auch das gute Gefühl “danach” für viele eine große Belohnung und gleichzeitig Motivation, am eigenen Gesundheitsziel zu arbeiten.

Alles ist (wie immer) individuell

Warum also kann sich nicht darauf verlassen werden, dass alle Angestellten gesund und zufrieden ihren Arbeitstag bestreiten, sobald sie sich in einer der Corporate Health Apps registrieren? 

Weil ein wichtiger Punkt bei den meisten nicht beachtet wird: Nämlich, dass - wie bereits erwähnt - Belohnungen für jeden Menschen anders aussehen können. Das liegt ja eigentlich auch auf der Hand. 

Wir haben in einer kleinen Feldstudie Mitarbeitende aus verschiedenen Unternehmen gefragt, was sie persönlich anspornt und was sie als eine wahre Belohnung empfinden.

Das Ergebnis? Während der eine sich nach einer Sporteinheit auf Zeit nur für sich mit Musik oder einem guten Buch freut, möchte der nächste sich danach vielleicht lieber mit Freunden treffen, eine Massage gönnen oder sich ein neues T-Shirt kaufen. Was haben all diese Dinge, außer dass sie eben total unterschiedlich sind, gemeinsam? Richtig - sie sind analog und eben nicht durch eine App abbildbar. Punkte, Coupons und Rabatte, die digital “erwirtschaftet” werden, gehen zwar in diese Richtung, können physische Belohnungen allerdings nicht komplett ersetzen. 

Belohnungen im hybriden Modell

Dies ist auch uns bewusst geworden, weswegen wir unsere App viel mehr als ideale Ergänzung zu anderen von uns angebotenen Gesundheitsmaßnahmen sehen, die außerhalb der digitalen Welt stattfinden. Von Gesundheitstagen, Challenges und Stoffwechselanalysen bis hin zu persönlichen Coachings - all diese Aktivitäten helfen uns als Gesundheitsanbieter und damit auch dir als Arbeitgeber nämlich genau herauszufinden, was den Einzelnen anspornt. Außerdem ist dieser Schritt wichtig, um zu verstehen, wo es in der Gewohnheitsschleife vielleicht gerade hakt. Und das ist der springende Punkt. Es ist fast unmöglich, dem als Arbeitgeber allein gerecht zu werden. Doch mit entsprechender Hilfestellung können für die Belegschaft ganz neue Ideen und Maßnahmen entstehen, die endlich den gesamten habit loop, also den richtigen Auslösereiz, das Ritual und die anschließende Belohnung mit einbeziehen. Vielleicht wird nach einem persönlichen Coaching der Mitarbeiter bei einem Gesundheitstag durch den Gesundheitsdienstleister erkenntlich, dass das neue gesunde Gericht in der Kantine deutlich besser ankommen würde, wenn dies durch ein motivierendes Poster als Auslösereiz überhaupt erst einmal sichtbar gemacht wird. Im Nachhinein kann außerdem mit einem gratis Heißgetränk belohnt werden. Denn, dass MitarbeiterInnen viele firmeninterne Gesundheitsangebote nur deshalb nicht nutzen, da sie von ihnen gar nichts wissen, ist nochmal ein ganz anderes Thema.

Rein digital wird es, wie so oft, schwierig

Schlussendlich sind wir der einfach Meinung, dass ein “rein” digitales Angebot keinen neuen “habit loop” in Gang setzen kann. Daher sollte man jedes davon kritisch betrachten, welches damit wirbt, komplett digital neue Gewohnheiten bilden zu können. Für den ein oder anderen mag eine der “In-App-Belohnungen” ausreichen, um ein gesünderes Leben zu führen. Der Großteil der ArbeitnehmerInnen wird allerdings deutlich mehr benötigen als Corporate Health, die nur online stattfindet - auch wenn viele Anbieter damit werben, rein digital Lebensstiländerungen herbeiführen zu können

Unsere Message: Investiere als Arbeitgeber das nächste Mal, wenn du eine Gesundheitsmaßnahme für die MitarbeiterInnen planst, vorher ein paar Minuten in die Recherche, wie gesunde Gewohnheiten entstehen und welche (analoge) Belohnung du deinen Mitarbeitenden anbieten kannst und willst. Sei es ein gemeinsamer Brunch, bevor das erste Meeting beginnt oder der Masseur, der extra in die Firma kommt. Außerdem möchten wir nochmal daran erinnern, dass du dabei nicht von uns alleine gelassen wirst. Wir helfen dir gerne dabei, ein individuelles, auf deine MitarbeiterInnen abgestimmtes Gesundheitskonzept zu erstellen - ohne viel Schnick Schnack, aber dafür aus dem echten Leben.

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