Gut, besser, Superfood?
Wir kennen sie alle, die Superfoods, deren Namen wir teilweise nicht mal mehr aussprechen können. Acai, Goji, Matcha oder Moringa sollen viel mehr gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen als unser heimisches und bekanntes Obst und Gemüse. Aber stimmt das? Oder tun es doch die guten alten Blaubeeren aus regionalem Anbau?
Das Wort “Superfood” verbinden wir automatisch mit bunten Smoothie Bowls, exotischen Geschmäckern und Wunderkräften. Immer öfter begegnen uns die “Alleskönner-Lebensmittel” auch im Supermarkt. Bei Eigenschaften, die ein jüngeres Hautbild und ein gestärktes Immunsystem versprechen, greift doch eigentlich jeder gern zu. Bei dem Superfood-Trend passiert zurzeit jedoch schnell das, was bei jedem Hype auffällt. Nämlich, dass Dinge überbewertet und mögliche Nachteile außer Acht gelassen werden.
Außergewöhnlich vs. Altbekannt
Die Vorteile von Superfoods liegen auf der Hand. Lebensmittel wie Goji Beeren oder Spirulina sind sehr nährstoffreich, was bedeutet, dass viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten sind, die von unserem Körper benötigt werden. So soll unser Wohlbefinden gesteigert und der Entstehung von Krankheiten vorgebeugt werden. Die besondere gesundheitsfördernde Wirkung ist allerdings bei dem Hauptteil der Wundermittel noch gar nicht ausreichend wissenschaftlich bewiesen. Ganz im Gegenteil zu unserem heimischen Obst und Gemüse, bei dem wir schon lange wissen, dass es täglich auf unserem Teller landen sollte, damit wir gesund bleiben.
Dazu kommt, dass Superfoods meist durch den langen (und nicht gerade klimafreundlichen) Transportweg zu uns in den Supermarkt deutlich teurer sind als Leinsamen, Blaubeeren und Co. - von einem oft deutlich erhöhten Schadstoffgehalt in den Exoten mal ganz zu schweigen. Dieser resultiert aus den oft abweichenden Anbau- und Produktionsbestimmungen vor Ort und lässt viele der Lebensmittel bei Öko-Tests gnadenlos durchfallen.
Regionale Exoten
Ganz verteufeln sollte man die Superfoods jetzt natürlich nicht. Gerade für Menschen, die sonst kaum Obst oder Gemüse zu sich nehmen, sind die exotischen Lebensmittel eine gute Alternative, um dem Körper wichtige Mikronährstoffe zuzuführen. Auch als eine nette Abwechslung auf dem Teller machen Superfoods einen guten Job. Doch sonst gilt: Anstelle Chia-Samen können auch Leinsamen das Müsli morgens bereichern und Johannis- oder Heidelbeeren ersetzen Goji- und Acai-Smoothiebowls. Weitere in Deutschland angebaute Superfoods? Äpfel, Grünkohl, Rote Beete und Spinat.
Manchmal ist weniger mehr
Wenn du also etwas Geld sparen und dich für die Umwelt einsetzen möchtest - aber trotzdem gesunde und abwechslungsreiche Lebensmittel in deinem Einkaufswagen bevorzugst - haben wir hier ein paar Lebensmittel aufgelistet, die sich wunderbar als günstige Alternativen eignen.
- Hirseflocken -> Haferflocken (kernig oder zart)
- Avocado -> Walnüsse, Esskastanien
- Quinoa -> Weizen, Dinkel, Hirse
- Chiasamen -> Leinsamen
- Goji Beeren -> blaue Beeren (Blaubeeren, Johannisbeeren, Kirschen)
- Kakaonibs -> Zartbitterschokolade
Schreit diese Inspiration nicht förmlich nach einem leckeren, günstigen und selbstgemachten Müsli? Haferflocken und Dinkel, Hirse oder Weizen machen dich durch die vielen Ballaststoffe satt, Nüsse und Leinsamen enthalten gesunde, ungesättigte Fettsäuren und die Blaubeeren liefern dir wichtige Vitamine und Antioxidantien, welche zellschädigende, freie Radikale in deinem Körper abfangen. Die Zartbitterschokolade enthält Eisen, Magnesium und Kalzium für gesunde Muskeln und Knochen und schmeckt außerdem im Müsli auch einfach nur lecker!
Kombiniere die oben genannten regionalen Zutaten einfach mit Milch oder Joghurt und starte gesund und energiegeladen in den Tag!