
Kohlenhydrate gelten als Energieträger Nummer eins und sorgen für schnelle Power. Trotzdem setzen auch Sportler auf Low Carb, um ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Machen weniger Kohlenhydrate wirklich fitter und schneller?
Sie liefern schnelle Energie, sind der Turbo für Bestzeiten, machen dick: Weisheiten über Kohlenhydrate gibt es viele – und mindestens genauso viele über deren „Einsparpotential“: Low Carb gilt als Zauberformel im Kampf gegen überschüssige Kilos. Bei dieser Ernährungsform liegt der Kohlenhydratanteil unter 20 Prozent. Zum Vergleich: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt gesunden Menschen eine vollwertige Mischkost mit mehr 40 bis 60 Prozent Kohlenhydraten.
Low Carb nur bei bestimmten Trainingseinheiten
Abnehmwillige schwören längst auf Low Carb. Doch auch immer mehr Sportler setzen auf eine reduzierte Aufnahme von Kohlenhydraten. Zu Recht? Tatsächlich kannst du deine Grundlagenausdauer effizienter steigern, wenn du mit vorentleerten Kohlenhydratspeichern trainierst. So greift dein Körper im Training direkt und in höherem Maße auf die unbegrenzt vorhandenen Fette zu. Was viele dabei vergessen: Das funktioniert nur, wenn du dabei auch wirklich in deinem individuellen Fettstoffwechselbereich unterwegs bist! Planst du dagegen einen Tempolauf, Intervalle oder einen langen Dauerlauf mit Endbeschleunigung, sollten deine Kohlenhydratspeicher unbedingt gefüllt sein. Denn je intensiver du unterwegs bist, umso mehr Kohlenhydrate verbrauchst du. Wären deine Speicher nur halbvoll, geht dir der Sprit deutlich früher aus und du musst dein Training – im schlimmsten Fall deinen Wettkampf – vorzeitig beenden oder dein Tempo deutlich reduzieren.
Außerdem greift dein Körper „in der (Kohlenhydrat)Not“ auf das Muskeleiweiß zurück, da dieses einen vergleichbaren Brennwert wie die Kohkehydrate aufweist. Dauerhaft kann dies zum Muskelabbau und zu einer Schwächung deines Immunsystems führen. Nach einer intensiven Belastung ist es daher auch wichtig, zeitnah deine Kohlenhydratspeicher wieder aufzufüllen.
Energie für Herz und Hirn
Kohlenhydrate, die übrigens als Glykogen in der Muskulatur und in der Leber gespeichert sind, liefern aber nicht nur Power für deine sportlichen Höchstleistungen. Sie sind ebenfalls essentiell für die Energieversorgung von Herz und Gehirn. So kann auch deine Gehirn nicht seine volle Leistungsfähigkeit abrufen, wenn die Kohlahydratspeicher zu stark geleert sind. Wer kann sich nicht an die Konzentrationsschwierigkeiten erinnern, wenn Klassenarbeiten in den Nachmittagsstunden geschrieben wurden, ohne dass es voher ein ordentliches Mittagessen gab? Oder warum einem die Arbeit an den Konzeptunterlagen so viel schwerer fällt, wenn der Lauf in der Mittagspause doch nicht so "locker" war wie gedacht? Auch deshalb solltest du auf eine eine Mindestzufuhr an Kohlenhydraten achten!
Dein Fazit
Der bewusste Verzicht auf Kohlenhydrate macht vor deinem Grundlagentraining (Fettstoffwechseltraining) durchaus Sinn, um den Effekt auf deinen Fettstoffwechsel zu steigern. Vor intensiven Einheiten oder Wettkämpfen sollten deine Kohlenhydratspeicher aber unbedingt gut gefüllt sind. Nur so kannst du volle Leistung bringen. Achte nach solchen intensiven Belastungen auch darauf, in den ersten 2 Stunden nach Belastungsende (hochwertige) Kohlenhydrate zuzuführen, um schneller zu regenerieren. Grundsätzlich ist also eine vollwertige Ernährung empfehlenswert, um langfristig, gesund und mit Spaß deine Ziele zu erreichen.