Achtsamkeit – übertriebener Trend oder große Bereicherung?

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Sophie
August 15, 2021

Der große Mindfulness-Wirbel

Über Achtsamkeit kann man zurzeit überall etwas nachlesen, sei es in Artikeln, Blogbeiträgen, Social Media Posts oder in Mindfulness-Apps. Es gibt Entspannungsprogramme in Unternehmen und mehrtägige Achtsamkeits-Coachings. Dadurch, dass man überall das Wort “Achtsamkeit” hört, könnte man meinen, hierbei handele es sich nur wieder um einen weiteren kurzzeitigen Trend. Aber ist das wirklich so?

Was viele vergessen: Achtsamkeit kommt aus dem Buddhismus. Und der ist wirklich schon ein paar Jahre alt. Dass die Forschungsergebnisse zum Thema “Mindfulness” sich häufen, liegt nicht daran, dass es heutzutage “hip” ist, sich achtsam im Alltag zu verhalten, sondern eher daran, dass sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den letzten Jahrzehnten sehr stark verändert haben. Wir sind einer täglichen Flut von Informationen, Push-Benachrichtigungen, Whatsapp-Nachrichten, Anrufen und E-Mails ausgesetzt. Noch nie waren wir so oft und einfach erreichbar und dementsprechend auch noch nie so überlastet. Kopf aus - Autopilot an. Und das 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.

Ein bedeutungsvoller Trend für unsere Gesundheit

Also ja - man könnte Achtsamkeit als einen Trend beschreiben. Ein Trend bedeutet nämlich nichts anderes, als eine Entwicklung, eine Strömung oder eine Tendenz. Und da sich durch die oben beschriebene moderne Lebenssituation vor allem psychische Erkrankungen häufen, braucht es genau diese Bewegung in Richtung “mehr auf sich selbst achten”. Und so lange sich die äußeren Umstände nicht ändern, wird auch das Thema Achtsamkeit präsent bleiben und nicht wie jeder x-beliebige Trend einfach wieder von der Bildfläche verschwinden.

Aber was genau ist Achtsamkeit denn eigentlich und wie kann der “Hype” nun unser Leben bereichern? Laut Jon Kabat-Zinn, der die Kultur der Achtsamkeit damals in die westliche Gesellschaft brachte, geht es dabei um “ein von Augenblick zu Augenblick gegenwärtiges, nicht urteilendes Gewahrsein, kultiviert dadurch, dass wir aufmerksam sind.” Es wird sich also darauf fokussiert, sich selbst zu spüren und einfach gesagt, auch mal an absolut nichts zu denken und über nichts zu urteilen. Körper und Geist werden hierbei “synchronisiert”. Genau das fällt uns heutzutage dank Smartphone und Co. nämlich immer schwerer. Wenn wir uns in diesen turbulenten Zeiten öfter mal zurücknehmen, innehalten und unser Stresslevel bewusst kontrollieren, können dadurch Schmerzen, Ängste und damit zusammenhängende Krankheiten gelindert werden.

Viele setzen Mindfulness immer noch mit Spiritualität, Meditation und Yoga gleich, obwohl es noch so viel mehr Möglichkeiten gibt, im Alltag ohne großen Aufwand ab und an achtsam zu sein. Zum Beispiel mit kleinen Spaziergängen im Wald, dem sogenannten “Waldbaden” - allein und ohne Smartphone. Oder mit einer Mini-Atemübung, während du auf dein Mittagessen in der Mikrowelle wartest, gern auch mit geschlossenen Augen. Wichtig ist hier nicht nur die Qualität, sondern auch die Quantität. Versuche, solche kleinen Mindfulness Übungen an alltägliche Dinge wie das Kaffee kochen oder deinen Arbeitsweg zu knüpfen.

Das kleine Glück in der Hosentasche

Die Übung, bei der Aeroscan-Mitarbeiterin Tina beispielsweise ihr größtes Aha-Erlebnis hatte, war “das kleine Glück in der Hosentasche.” Bei dieser Aufgabe geht es darum, sich morgens eine Handvoll getrocknete Bohnen, Steinchen oder Perlen in die rechte Hosentasche zu stecken. Jedes mal, wenn man tagsüber etwas Schönes erlebt oder sich einfach glücklich und zufrieden fühlt, wandert eine Bohne von der rechten in die linke Tasche. Abends werden die Bohnen dann herausgeholt, somit kann jeder Glücksmoment, für den eine Bohne steht, noch einmal durchlebt werden. Dies fördert die Wahrnehmung von positiven Erlebnissen und Emotionen und distanziert einen von negativen Gedanken.

Unser Fazit? Nimm das Thema Achtsamkeit nicht als modernen Mega-Trend wahr, sondern als Chance, dem heutzutage meist erhöhten Stresspegel mit kleinen, alltagstauglichen Mikro-Interventionen entgegenzuwirken. Für dich und deine (mentale) Gesundheit. Und zwar ganz ohne Esoterik.

 

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